Wachstumspläne in Krisenzeiten

Erst die Corona-Pandemie, dann der Krieg in der Ukraine. Die vergangenen Jahre waren für viele Unternehmen eine Herausforderung. Aktuell sorgen vor allem Lieferschwierigkeiten und drohende Energieengpässe für Verunsicherung. Dem entgegen stellt sich der mittelständische Verpackungshersteller Schumacher Packaging, der sich mit Großinvestitionen für die Zukunft rüstet.

Schumacher Packaging Gruppe Außenansicht

Hoher Stellenwert für Industrie und Wirtschaft

Das Buch im Pappkuvert, die Schuhe im passenden Karton, die Lebensmittel in der innovativen Papierschale und das Bier im praktischen Träger – das sind nur einige der Produkte, die die deutsche Schumacher Packaging Gruppe herstellt. Während der Corona-Krise rüstete sich das Unternehmen vorausschauend und konnte dadurch die Produktionen durchlaufen lassen. Besonders der Onlinehandel sorgte für eine hohe Nachfrage. Und auch wenn die Produkte unscheinbar scheinen, so haben sie einen hohen Stellenwert für Industrie und Wirtschaft.

 

Das 1948 gegründete Familienunternehmen wird in der dritten Generation von den beiden Brüdern Björn und Hendrik Schumacher geführt. Stammsitz des Herstellers von Verpackungen aus Well- und Vollpappe ist das oberfränkische Ebersdorf bei Coburg. Doch Schumacher ist an 27 Standorten in Europa mit 3.700 Mitarbeiter*innen vertreten. Die breite europäische Marktpräsenz ist ein klarer Wettbewerbsvorteil ebenso wie die kundenspezifischen, schlüsselfertigen Verpackungslösungen und das Angebot als Full-Service-Lieferant.

 

Vor einem Jahr wagte das Unternehmen dann den Schritt nach vorne: bis 2025 will Schumacher 700 Millionen Euro investieren. Mit Vertrauen, Transparenz und Offenheit konnte Schumacher auch die Banken, unter ihnen die BTV, für ihre Pläne begeistern. Die Projekte wurden mithilfe verschiedener Finanzierungsmöglichkeiten, darunter eine Konsortialfinanzierung durch mehrere Banken, umgesetzt.

Papiermaschine Finanzierung für Schumacher Packaging Gruppe

Wir als BTV begleiteten Schumacher Packaging bereits in den letzten Jahren. Die jüngste Investition, die wir zum Fliegen gebracht haben, ist die Kapazitätsverdoppelung der Papiermaschine im Werk in Myszków, Polen, die neuesten Standards entspricht und erneuerbare Energien verwendet. Diese Maßnahme ist wesentlich für den Konzern, denn damit kann Wellpappen-Rohpapier in maßgeblich erhöhtem Umfang selbst hergestellt werden. In Zeiten von Rohstoffknappheit und stark gestiegenen Preisen für Papier, Holzpaletten und Weizenstärke ist dies ein entscheidender Schritt zugunsten der Unabhängigkeit. Mit einem hohen Integrationsgrad von bis zu zwei Drittel kann damit das Wellpappen Rohpapier aus eigenen Quellen bezogen werden. Das ermöglicht, dass auch große Kunden, die einen sehr hohen Bedarf haben, gesichert bedient werden können.

Reccourcenschonende Zukunftstechnologien

Schumacher sieht sich als Innovator und Pionier der Branche und baut ressourcenschonende Zukunftstechnologien aus. Durch gezielte Digitalisierungsprojekte soll eine nachhaltigere Produktion ermöglicht werden. So kommt am deutschen Standort Greven aktuell das automatisierte Transport- und Schälsystem iPrep zum Einsatz. Damit können jährlich rund 548 Tonnen Abfälle von Wellpappe-Rohpapier und so indirekt der Ausstoß von circa 274 Tonnen CO2 pro Jahr vermieden werden.

 

Alternative Energieträger

Darüber hinaus werden die erneuerbaren Energien kräftig ausgebaut. Während die europäische Papierindustrie in hohem Masse vom Gas abgängig ist, nutzt Schumacher alternative Energieträger. In Polen werden beide Papierwerke ohne den Einsatz von Natural Gas betrieben. Stattdessen werden Flüssigerdgas (LNG), Biomasse und Steinkohle als Energieträger verwendet. Zudem werden zwei Solarparks in Polen und im ersten Schritt ein weiterer in Deutschland errichtet.

 

Insgesamt will Schumacher bis 2035 CO2-neutral produzieren. Die beiden CEOs Björn und Hendrik Schumacher sind besonders dank der hohen Nachfrage aus dem E-Commerce-, dem Lebensmittel- und dem Getränke-Sektor zuversichtlich. Das Traditionsunternehmen blickt trotz des schwierigen Umfelds optimistisch nach vorne und hält an seinen ambitionierten Investitionsplänen fest.

Schumacher Packaging Gruppe

Unternehmensgründung Standorte Mitarbeiter*innen
1948 27 3.700

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