
Was sind Hidden Champions?
Die großen Blue-Chip-Werte aus den internationalen Leitindizes kennt fast jede/r Anleger*in und sie lassen sich entweder in Form einer Direktanlage oder eines Fonds bzw. Vermögensmanagements in nahezu jedem Portfolio finden. Was ist aber mit den Unternehmen aus der sogenannten zweiten Reihe, den klein- und mittelkapitalisierten Unternehmen, die auch als die Hidden Champions bezeichnet werden?

Inhaltsverzeichnis
Was versteht man unter einem Familienunternehmen?
Der Begriff des Familienunternehmens beschreibt Unternehmen, die wesentlich von einer Familie bzw. von einer begrenzten Anzahl an Eigentümer*innen, die im verwandtschaftlichen Verhältnis zueinander stehen, beeinflusst werden. Es besteht also eine Einheit von Eigentum und Leitung. Daher lassen sich viele charakteristische Eigenschaften von Familienunternehmen auch auf eigentümergeführte Unternehmen übertragen und umgekehrt. Neben dem Direktinvestment gibt es viele Anlagelösungen, die sich diesem Thema widmen. Dabei sollte beachtet werden, dass im Sinne der obigen Begriffsabgrenzung nur wenige als „sortenrein“ zu bezeichnen sind. Vielmehr zielen die meisten Ansätze darauf ab, in die vielen gemeinsamen positiven Eigenschaften zu investieren.
Welche Vorteile können Anleger*innen aus einem solchen Investment ziehen?
- Aufgrund ihrer Struktur weisen diese Unternehmen oftmals eine höhere Rentabilität und eine höhere Rendite über den gesamten Konjunkturzyklus auf.
- Diese Unternehmen werden häufig von großen Fonds vernachlässigt (aufgrund geringerer Liquidität). Zusätzlich werden diese Titel von weniger Analysten und deshalb auch nicht von der breiten Masse beobachtet. So können sich in diesem Bereich attraktive Anlagechancen bieten.
- Bei familien- bzw. eigentümergeführten Unternehmen decken sich überproportional stark die Interessen des Unternehmens mit den Interessen der Aktionär*innen . Die Folge ist eine sehr aktionärsfreundliche und aktionärsorientierte Unternehmenskultur.
Über welche möglichen Nachteile sollte sich ein/e Investor*in im Vorfeld erkundigen?
- Aufgrund der i. d. R. geringen Marktkapitalisierung und des bei familien- und eigentümergeführten Unternehmen häufig geringen „Free Floats“ gehen Anleger*innen entsprechende Liquiditätsrisiken ein.
- Die (erfolgreiche) Führung solcher Unternehmen hängt vielfach an einigen wenigen Personen. Wenn es um die Nachfolgeregelung geht, kann es hier zu Problemen kommen.
- Aufgrund der Tatsache, dass sich ein Großteil der Unternehmensanteile auf einen kleinen Kreis an Aktionär*innen (Familie bzw. Eigentümer*innen) konzentriert, besteht die Gefahr einer eventuellen Benachteiligung von Minderheitsaktionär*innen.

Typische Eigenschaften von familien- bzw. eigentümergeführten Unternehmen
- Langfristiges Denken (über Generationen) steht im Vordergrund.
- Primäres Ziel ist die Wahrung der Unabhängigkeit, begleitet vom wirtschaftlichen Erfolg als notwendige Voraussetzung.
- Eigentümerstruktur bietet Vorteile in der Entscheidungsfindung und -durchsetzung.
- Unternehmen haben sich durch hohe Innovationskraft in erfolgreichen Nischenmärkten mit höheren Eintrittsbarrieren positioniert.
- Konservative Finanzierung macht die Bilanz stark und robust gegenüber Konjunkturzyklen.
- Langjährig gewachsene regionale Verwurzelung sorgt oftmals für Stabilität.
Typische Eigenschaften der heimlichen Weltmarktführer
- Die Unternehmen besitzen einen Weltmarktführer-Status mit einem eher unauffälligen Produkt, oftmals in einer sehr engen Marktnische.
- Der Exportanteil ist vergleichsweise hoch und aufgrund ihrer Positionierung erweisen sich die Unternehmen als überdurchschnittlich robust.
- Das Hauptprodukt der Unternehmen entstammt der eigenen Innovationsleistung, wodurch sie einen technischen Vorteil gegenüber Mitbewerbern haben und diesen verteidigen.
- Die Unternehmensführung erfolgt eher in einem patriarchalischen Stil, wobei die Identifikation der Mitarbeiter*innen mit dem Unternehmen sehr hoch ist.
- Der Anteil der Hidden Champions ist in Ländern wie Deutschland und Österreich vergleichsweise groß.
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