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Eine Frau betrachtet eine Münze

Wie schütze ich mein Vermögen vor Inflation?

Veröffentlicht am 03.12.25
Inflation ist längst kein abstrakter Begriff mehr aus der Welt der Volkswirtschaft. Sie betrifft uns alle – beim täglichen Einkauf, beim Blick auf die Heizkostenabrechnung oder beim Versuch, mit dem Ersparten langfristig Vermögen aufzubauen. Wenn die Preise steigen und die Kaufkraft des Geldes sinkt, wird schnell klar: Wer sein Vermögen nicht aktiv schützt, verliert.
Marco Tamalio
Marco TamalioExperte Money und Capital Markets
  • Die in diesem Beitrag verwendeten Fach- und Finanzbegriffe werden unter btv.at/glossar ausführlich erklärt.

Das Wichtigste in Kürze

  • Klassische Sparformen wie Spar- und Veranlagungskonten bieten meist nur sehr niedrige Zinsen.
  • Wenn Geld nur in klassischen Sparformen „geparkt“ wird, besteht das Risiko eines langfristigen Kaufkraftverlustes.
  • Sachwerte, Aktien aus stabilen Sektoren und ein breit gestreutes Wertpapierdepot können geeignete Mittel sein, der Geldentwertung zu trotzen.
  • Für Menschen ohne Vorkenntnisse können Fonds oder ETFs passend sein, da diese ein breites Investment bieten.

Was ist Inflation und was ist das Problematische daran?

Gerade in Zeiten, in denen die Inflation über Jahre hinweg erhöht bleiben könnte, ist es entscheidend, sich mit den richtigen Strategien auseinanderzusetzen. Inflation beschreibt den allgemeinen Anstieg der Preise für Waren und Dienstleistungen. Das bedeutet, dass das Geld im Laufe der Zeit an Kaufkraft verliert. Ein einfaches Beispiel: Kostet ein Einkaufskorb heute 100 Euro und die Inflation beträgt 5 %, dann kostet derselbe Korb im nächsten Jahr 105 Euro.

Wer sein Geld einfach auf einem Sparbuch liegen lässt, bekommt dort meist nur sehr geringe Zinsen – oft weniger als die Inflationsrate. Das führt dazu, dass das Ersparte zwar auf dem Papier wächst, aber real, also nach Abzug der Inflation, weniger wert ist. Wer zum Beispiel 10.000 Euro zu 1 % Zinsen anlegt, hat nach einem Jahr 10.100 Euro. Liegt die Inflation aber bei 5 %, kann man sich für diese 10.100 Euro nur noch Waren im Wert von etwa 9.600 Euro kaufen. Nach fünf Jahren schrumpft das reale Vermögen auf rund 8.000 Euro – Steuern noch nicht eingerechnet.

Die Inflationswerte unterscheiden sich innerhalb Europas zum Teil deutlich. In der Eurozone wurden im Juni 2025 rund 2,0 % gemessen, in der gesamten Europäischen Union etwa 2,3 %. In Österreich betrug die jährliche Teuerungsrate laut Statistik Austria im März 2025 knapp 2,9 %, im Juli 2025 etwa 3,5 % und im Oktober 2025 lag sie sogar bei rund 4,0 %. Auch in den anderen Ländern des Marktgebiets der BTV Vier Länder Bank zeigen sich Unterschiede: Deutschland verzeichnete im Oktober 2025 eine Inflationsrate von rund 2,3 %, Italien lag bei etwa 1,2 % und die Schweiz bei lediglich 0,1 %. Diese Spannbreite verdeutlicht, wie unterschiedlich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen innerhalb Europas sind.

Die Europäische Zentralbank strebt ein Inflationsziel von 2 % auf mittlere Sicht an. Dieses Ziel ist nicht willkürlich gewählt: Ein moderater Preisauftrieb mindert Deflationsgefahren, stärkt das Vertrauen in die Währung, erleichtert Anpassungsprozesse in der Wirtschaft und unterstützt Beschäftigung und Wachstum. Zudem schafft es der Geldpolitik ausreichend Spielraum, um in Krisenzeiten reagieren zu können. Das symmetrische Ziel bedeutet, dass die EZB sowohl bei zu niedriger als auch bei zu hoher Inflation eingreift, um Preisstabilität zu gewährleisten.

 

Nichts zu tun bedeutet, Vermögen zu verlieren

Inflation bedeutet, dass das Geld im Laufe der Zeit an Kaufkraft verliert. In der Grafik sehen Sie, was mit 100 Euro bei 1 %, 2 %, bzw. 3 % Inflation im Zeitverlauf geschieht.

Warum ist die Inflation aktuell so hoch?

Die Ursachen für die aktuelle Inflationswelle sind vielfältig. Die Corona-Pandemie hat globale Lieferketten unterbrochen, der Krieg in der Ukraine hat die Energiepreise in die Höhe getrieben und die expansive Geldpolitik der Notenbanken hat die Geldmenge stark erhöht. Doch auch strukturelle Entwicklungen deuten darauf hin, dass die Inflation nicht so schnell verschwinden wird. Der demografische Wandel etwa führt dazu, dass in vielen Ländern die Zahl der Erwerbstätigen sinkt, während die Zahl der Pensionist*innen steigt. Das reduziert das Arbeitskräfteangebot und erhöht die Lohnkosten – ein klassischer Inflationstreiber. Darüber hinaus führt der gesellschaftliche Wandel in Zukunft auch zu veränderten Arbeitszeitmodellen. Studien zeigen, dass die Generation Z und Millennials großen Wert auf Work‑Life‑Balance, flexible Arbeitszeiten und hybride Arbeitsmodelle legen. Dies kann durch ein verändertes Freizeit- und Konsumverhalten die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen anheizen. Auch können geopolitische Spannungen für volatile Energiepreise und gestörte Lieferketten sorgen, während viele Staaten ihre Konjunkturprogramme über Schulden finanzieren. Alle diese Faktoren wirken sich langfristig auf die Inflation aus.

Warum klassische Sparformen nicht mehr ausreichen

Viele Menschen vertrauen noch immer auf klassische Sparformen wie Spar- und Veranlagungskonten oder Tagesgeldkonten. Diese gelten in der Regel zwar als sicher, bieten aber meist nur sehr niedrige Zinsen. In Zeiten hoher Inflation kann dies zu einem realen Vermögensverlust führen. Das bedeutet: Wenn Geld nur in klassischen Sparformen „geparkt“ wird, besteht das Risiko, dass es langfristig an Kaufkraft verliert. Besonders deutlich wird das, wenn man sich die reale Entwicklung des Vermögens über mehrere Jahre anschaut. Selbst bei moderaten Inflationsraten kann das Ersparte deutlich an Wert verlieren.

Wie kann man sich vor Inflation schützen?

Eine bewährte Strategie gegen Inflation ist die Investition in sogenannte Sachwerte. Dazu zählen Immobilien, Rohstoffe wie Gold oder Silber und auch Aktien. Sachwerte haben den Vorteil, dass sie ihren Wert behalten oder sogar steigern können, wenn die Kaufkraft des Geldes sinkt. Besonders Aktien sind für viele Menschen zunächst mit Unsicherheit verbunden, weil sich Kurse laufend ändern. Im Unterschied zu klassischen Sachwerten hängt der Wert einer Aktie u. a. vom Börsenmarkt ab, wodurch Kursschwankungen auftreten können. Das Risiko von Wertverlusten ist daher bei Aktien höher als bei klassischen Sachwerten. Langfristig betrachtet haben sich Aktien aber als sehr wirkungsvolle Option erwiesen, um Vermögen zu erhalten und unter Umständen sogar zu vermehren.

Was sind Wertpapiere und wie funktionieren sie?

Wertpapiere sind Urkunden, die dem Inhaber bestimmte Vermögensrechte sichern (z. B. Aktien, Anleihen oder Fonds). Wer eine Aktie erwirbt, wird Miteigentümer eines Unternehmens. Dadurch partizipiert man am Unternehmenswachstum und an den Gewinnen, ist jedoch auch an den Verlusten beteiligt. Daneben hängt der Wert vom Marktgeschehen und den damit einhergehenden Kursschwankungen ab. Anleihen sind dagegen Schuldverschreibungen: Man leiht einem Staat oder Unternehmen Geld und bekommt dafür Zinsen. Es bestehen jedoch auch Risiken, wie z. B. Ausfall des Emittenten oder Kursverluste. Fonds und ETFs (börsengehandelte Indexfonds) bündeln viele verschiedene Wertpapiere, sodass das Risiko gestreut wird. Trotz Diversifikation kann ein Vermögensverlust jedoch nicht ausgeschlossen werden.

Wie sollte ein Wertpapierdepot gegen Inflation aufgestellt sein?

Grundsätzlich ist es wichtig, das Risiko zu streuen. Das bedeutet, nicht alles auf eine Karte zu setzen, sondern das Kapital auf verschiedene Anlageklassen zu verteilen. Ein gut aufgestelltes Depot enthält zum Beispiel Aktien aus unterschiedlichen Branchen und Regionen, Immobilienfonds und einen kleinen Anteil an Rohstoffen wie Gold. So kann man – auch schon mit kleineren Beträgen – breit gestreut investieren. Dabei ist eine professionelle Anlageberatung jedenfalls zu empfehlen, um die individuellen Voraussetzungen und Bedürfnisse zu prüfen.

Als Orientierungshilfe kann eine Kern- und Satellitenstrategie hilfreich sein. Dabei handelt es sich um die Aufteilung des Portfolios in ein Kerninvestment, das sogenannte Herzstück des Portfolios, und Satelliteninvestments, bestehend aus mehreren Einzelinvestitionen. Beim Kerninvestment wird der Hauptteil des verfügbaren Kapitals gemäß einer von der BTV empfohlenen langfristigen Investmentstrategie angelegt. Das Ziel ist die Erzielung einer Grundrendite mit ausreichend Sicherheit. Hierfür sind eine breite Diversifikation sowie ein aktives Management wichtig. Das Rendite-Risiko-Profil bleibt individuell: Für ein breit diversifiziertes Kerninvestment empfehlen wir Multi-Asset-Lösungen, die in unterschiedliche Anlageklassen und -strategien, Sektoren sowie Regionen investieren.

Durch Satelliteninvestments werden Ergänzungen in Form von Einzelinvestitionen geschaffen. Hier ist es das Ziel, auch außerhalb des Basisinvestments von zusätzlichen Investmentchancen zu profitieren und dem Portfolio eine persönliche Note zu geben – wie z. B. durch das Setzen regionaler Schwerpunkte.

Bei der Kern- und Satellitenstrategie handelt es sich um die Aufteilung des Portfolios in ein Kerninvestment, das sogenannte Herzstück des Portfolios, und Satelliteninvestments, bestehend aus mehreren Einzelinvestitionen.

Welche Branchen sind in Zeiten hoher Inflation besonders interessant?

In einem inflationären Umfeld sind vor allem Unternehmen interessant, die Rohstoffe fördern oder verarbeiten, Energieversorger aus den Bereichen Strom und Wasser, große Konsumgüterhersteller mit starken Marken oder Unternehmen im Bereich Müllentsorgung und Recycling. Rohstoffproduzenten profitieren direkt von steigenden Preisen, Energieversorger können gestiegene Kosten oft an die Kunden weitergeben und Konsumgüterhersteller mit hoher Kundenbindung können Preiserhöhungen durchsetzen, ohne viele Kund*innen zu verlieren. Solche Unternehmen sind grundsätzlich weniger anfällig für wirtschaftliche Schwankungen und bieten eine gewisse Stabilität.

Der Gesundheitssektor gilt historisch als defensiv, was bedeutet, dass er allgemein stabile Erträge liefert und nicht immer mit dem allgemeinen Aktienmarkt einhergeht. Menschen benötigen Medikamente, medizinische Geräte oder Dienstleistungen unabhängig von Konjunkturzyklen – und auch in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit bleibt die Nachfrage vergleichsweise robust. Studien zeigen, dass Pharma-, Medizintechnik- und Gesundheitsdienstleister während Inflation stabilere Entwicklungen aufweisen als der Gesamtmarkt. Auch Banken und Finanzdienstleister haben bei steigender Inflation einen potenziellen Vorteil: die mit der Inflation regelmäßig einhergehende Erhöhung der Leitzinsen führt zu einer Steigerung der Zinsmargen. Dadurch kann es bei Aktien von Banken oder Finanzdienstleistern zu Kursanstiegen kommen.

Insgesamt hängt es aber immer vom Profil des jeweiligen Anlegers ab, welche Branchen ins Portfolio passen. Dafür ist eingehende Prüfung vor der Anlageentscheidung unerlässlich.

Wie kann man als Einsteiger*in starten?

Für Menschen ohne Vorkenntnisse bieten sich Fonds oder ETFs an, die automatisch in viele verschiedene Unternehmen investieren. So kann man schon mit kleinen Beträgen breit gestreut investieren. Die meisten Banken bieten zudem spezielle Beratungsgespräche an, in denen gemeinsam ein Portfolio entwickelt wird, das zu den eigenen Zielen und zur persönlichen Risikobereitschaft passt. Es ist ratsam, sich Zeit zu nehmen, die verschiedenen Möglichkeiten zu vergleichen und sich nicht von kurzfristigen Kursschwankungen verunsichern zu lassen. Wer regelmäßig kleinere Beträge investiert (zum Beispiel über einen Fondsplan), profitiert langfristig vom sogenannten Cost-Average-Effekt: man kauft mal zu höheren, mal zu niedrigeren Kursen und gleicht so Schwankungen aus.

Fazit: Aktiv werden und Chancen nutzen

Inflation ist gekommen, um zu bleiben – zumindest für die nächsten Jahre. Wer sein Vermögen schützen will, muss aktiv werden und sich mit den verschiedenen Veranlagungsmöglichkeiten auseinandersetzen. Sachwerte, Aktien aus stabilen Sektoren und ein gut durchdachtes, breit gestreutes Wertpapierdepot sind geeignete Mittel, um der Geldentwertung zu trotzen. Auch für Einsteiger gibt es zahlreiche Möglichkeiten – bereits mit geringen Beträgen – zu investieren. Wer sich informiert und gegebenenfalls beraten lässt, kann so langfristig Vermögen erhalten und im Idealfall sogar vermehren.

  • Diese Marketingmitteilung/Werbemitteilung ist keine individuelle Anlageempfehlung, kein Angebot zur Zeichnung bzw. zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten und ersetzt keine Anlageberatung. Beachten Sie bitte, dass ein Investment in Finanzinstrumente mit Risiken, wie Kursschwankungen oder Vermögensverlusten, verbunden sein kann. Wertentwicklungen der Vergangenheit bieten keine Gewähr für künftige Ereignisse oder Wertentwicklungen. Bei Prognosen und Schätzungen über die zukünftige Entwicklung handelt es sich lediglich um unverbindliche Werte. Von diesen kann nicht auf die tatsächliche künftige Wertentwicklung geschlossen werden, weil zukünftige Entwicklungen des Kapitalmarktes und der Konjunktur nicht im Voraus zu bestimmen sind. Bitte beachten Sie, dass Einschätzungen und Bewertungen die Meinung des jeweiligen Verfassers zum Zeitpunkt der Erstellung bzw. der Ausarbeitung reflektieren und für die Richtigkeit und den Eintritt eines bestimmten Erfolges keine Gewähr übernommen wird.