Chancen der energetischen Sanierung

Energetische Sanierungen zielen auf die Verbesserung der Energieeffizienz eines Gebäudes ab. In erster Linie können damit die Heizkosten reduziert werden. Doch bei genauerer Betrachtung haben die Investitionen auch positive Auswirkungen auf die Umwelt sowie die Wohnqualität und erhöhen den finanziellen Wert der Immobilie. Was es dabei zu beachten gilt, haben wir für Sie zusammengefasst.

Ein Dach mit PV-Anlagen

Durch energetische Sanierungen können langfristig signifikante Einsparungen bei den Betriebskosten einer Immobilie erzielt werden. Zu den möglichen Maßnahmen zählen die Dämmung der Fassade, des Dachs oder Kellers ebenso wie die Erneuerung der Heizung, der Fenster und Außentüren. Laut Studien1) können Investitionen in Dämmung sowie energieeffiziente Heizungs- und Lüftungssysteme zu Einsparungen bei den Heizkosten von bis zu 70 % führen. Dies ist angesichts steigender Energiepreise besonders relevant, da die höheren Preise auf lange Sicht eine zunehmende finanzielle Belastung darstellen. Gleichzeitig steigern die eingesparten Betriebskosten die finanzielle Rentabilität der Sanierungsinvestition, die sich – abhängig vom Umfang und den spezifischen Maßnahmen – meist innerhalb von 10 bis 15 Jahren amortisiert.

 

 

Steigerung des Immobilienwerts

Immobilien mit einem besseren Energiestandard haben in der Regel einen deutlich höheren Marktwert. Darüber hinaus sind sie attraktiver für potenzielle Käufer*innen oder Mieter*innen. Der Energieausweis eines Gebäudes, der die Energieeffizienz dokumentiert, spielt dabei eine entscheidende Rolle. Besonders im stark regulierten deutschen, österreichischen, schweizerischen und Südtiroler Markt werden Gebäude mit niedrigen Energieklassen oft bevorzugt, da sie zukunftssicher und umweltfreundlich sind. Untersuchungen2) zeigen, dass der Wert einer umfassend energetisch sanierten Immobilie im Durchschnitt um 10–20 % über dem einer vergleichbaren unsanierten liegt.

 

 

Steuerliche Anreize

In Deutschland, Österreich und der Schweiz werden energetische Sanierungen durch umfangreiche Förderprogramme und steuerliche Anreize unterstützt. Diese reichen von direkten Zuschüssen und zinsvergünstigten Krediten bis hin zu steuerlichen Vergünstigungen.

 

Einige Beispiele dafür sind:

  • In Österreich: Die KPC (Kommunalkredit Public Consulting) bietet im Auftrag des Bundesministeriums für Klimaschutz (BMK) verschiedene Förderinitiativen an. Neben dem Land Tirol bietet auch die Energieagentur Tirol Beratungen und eine Überprüfung der Bestandsimmobilie an.
  • In Deutschland: Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) stellt zinsgünstige Darlehen und Zuschüsse für die Sanierung zum KfW-Effizienzhaus-Standard zur Verfügung.
  • In der Schweiz: Das Gebäudeprogramm unterstützt Maßnahmen zur Reduktion von CO₂-Emissionen und fördert insbesondere die Wärmedämmung sowie den Einbau energieeffizienter Heizsysteme.

 

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Reduktion der CO₂-Emissionen

Eine der größten Herausforderungen unserer Zeit ist der Klimawandel. Dabei spielen Gebäude eine wesentliche Rolle, denn rund 30 % der gesamten CO₂-Emissionen entfallen auf den Gebäudesektor. Vor allem durch Heizenergie und Stromverbrauch werden hohe Emissionen verursacht. Energetische Sanierungen tragen aktiv zur Reduktion des CO₂-Ausstoßes bei. Ein geringerer Energieverbrauch wirkt sich positiv auf die nationale Klimabilanz aus. Zudem werden die Ziele des Pariser Klimaabkommens, welches eine Reduktion der globalen Treibhausgasemissionen fordert, unterstützt. Im Durchschnitt kann durch eine umfassende Sanierung der CO₂-Ausstoß einer Immobilie um 50–70 % gesenkt werden3).

 

 

Bessere Wohnqualität

Eine energetische Sanierung steigert die Wohnqualität spürbar. Durch eine verbesserte Dämmung und moderne Fenster wird das Raumklima gleichmäßiger, da Temperaturschwankungen verringert und Kältebrücken reduziert werden. Besonders im Winter hält sich die Wärme länger im Gebäude und im Sommer dringt weniger Wärme ein. Zusätzlich wirkt sich die Installation moderner Lüftungssysteme positiv auf die Luftqualität aus, da Schadstoffe und Feuchtigkeit effizient abgeführt werden. Dies ist besonders für Allergiker und Menschen mit Atemwegserkrankungen wichtig. Studien zeigen, dass energieeffiziente Gebäude weniger von Schimmel betroffen sind, was durch die geringere Feuchtigkeitsbildung in gut isolierten Häusern begünstigt wird. Diese Maßnahmen tragen damit nicht nur zur Gesundheit der Bewohner*innen, sondern auch zur langfristigen Erhaltung der Bausubstanz bei.

 

 

Geringere Abhängigkeit von Energiepreisen

Wie erwähnt kann durch energetische Sanierungen der Energieverbrauch deutlich gesenkt werden. Dies bietet einen höheren Schutz vor Energiepreisschwankungen. Gerade in Zeiten von geopolitischen Spannungen und volatilen Märkten für fossile Energieträger wie Erdgas oder Öl ist dies ein erheblicher Vorteil. Die Unabhängigkeit von externen Energiequellen und -preisen gilt als essenzieller Bestandteil moderner Energiemanagement-Strategien. Eigenheimbesitzer*innen können durch den Einsatz erneuerbarer Energien und Speichertechnologien wie Batteriesysteme den Eigenverbrauch maximieren und somit die langfristigen Energiekosten stabilisieren.

 

 

Zukunftssicherheit und Regulierungsanpassungen

Aufgrund der zunehmenden gesetzlichen Anforderungen im Bereich Klimaschutz und Energieeffizienz sind viele Gebäude bereits heute von energetischen Mindeststandards betroffen. In der Zukunft könnten diesbezügliche Regulierungen noch weiter verschärft werden. Energetische Sanierungen helfen, aktuelle und zukünftige gesetzliche Vorgaben zu erfüllen, und sichern die langfristige Nutzbarkeit und Vermietbarkeit von Immobilien. Damit erhöhen sich die Wertbeständigkeit und die Rechtssicherheit.

 

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass energetische Sanierungen nicht nur eine erhebliche Reduzierung des Energieverbrauchs ermöglichen, sondern auch den Einsatz erneuerbarer Energien fördern und somit eine größere Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern und deren Preisschwankungen bieten. In Zeiten energiepolitischer Veränderungen und strenger werdender gesetzlicher Anforderungen stellen diese Maßnahmen eine zukunftssichere Investition dar, die nicht nur zur Stabilisierung der Energiekosten beiträgt, sondern auch zur Wertbeständigkeit von Immobilien sowie zur Einhaltung aktueller und zukünftiger Regulierungen. Die Expert*innen der BTV stehen Ihnen bei Ihrem Vorhaben gerne zur Seite.

 

 

Studienübersicht

  • Deutsche Energie-Agentur (dena): Wirtschaftlichkeit energetischer Sanierungen
  • ARGE Qualitätsgruppe Wärmedämmsysteme: Praxisbeispiele thermischer Sanierungen
  • WWF-Studie „Auf die Zukunft bauen: So rechnen sich Sanierungen“

 

Studien zum Immobilienwert

  • FUB IGES und PriceHubble: Wertsteigerung in Milliardenhöhe durch energetische Sanierung
  • Klein Privatkunden AG: Wertsteigerung von Immobilien – Kosten, Rendite, Maßnahmen
  • Bundesverband energieeffiziente Gebäudehülle (BuVEG): Bestandsimmobilien – Preisentwicklung 2024

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